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Bandscheibenvorfall

Bandscheibenvorfall

Erkrankung der Bandscheiben

Der Bandscheibenvorfall ist ein Vorfall der Bandscheibe in Richtung Spinalkanal. Dabei können die Nervenwurzeln gereizt und durch Druck geschädigt werden.

Symptome des Bandscheibenvorfalls

Plötzlich einsetzende, starke Kreuzschmerzen, die oft durch das Heben von Lasten ausgelöst werden, die jedoch auch Stunden später erst auftreten können. Der Betroffene verharrt nahezu bewegungsunfähig in seiner Position, die Rückenmuskulatur verspannt reflektorisch. Zusätzlich treten folgende Symptome auf:  

  • Lumbago, umgangssprachlich als "Hexenschuss" bezeichnet, ohne neurologische Symptome
  • neurologische Symptome, z.B. Ischialgie
  • Lasègue-Zeichen
  • Kauda-Syndrom mit schwerwiegenden Lähmungen beider Beine 

 

Ursachen

Ursache des Bandscheibenvorfalls ist eine Degeneration der Bandscheiben, die zu Rissen im Faserring führt. Der Gallertkern verschiebt sich durch den Druck der Wirbelsäule nach dorsal und kann unter Umständen die Nervenwurzeln schädigen.

Therapie

Bandscheibenvorfälle können konservativ oder operativ versorgt werden. Bei Lumboischialgien ohne erkennbare neurologische Ausfälle wird oftmals eine konservative Therapie angestrebt, bei einem ausgeprägten Bandscheibenvorfall mit neurologischer Ausfallsymptomatik ist ein operativer Eingriff jedoch unumgänglich, um irreparable Nervenschädigungen zu verhindern. Komplikationen der operativen Therapie sind Nachblutungen und Läsionen der Nervenwurzeln bis hin zu Querschnittlähmungen. Die Risiken bzw. Komplikationen sind aber insgesamt eher gering. Bei rund 80% der operierten Patienten werden gute bis sehr gute Ergebnisse erreicht. Ein weniger invasives Verfahren ist die perkutane Diskektomie. Endoskopisch wird der Nucleus pulpöses zerkleinert und abgesaugt. Bei einem anderen Verfahren, der sog. Chemonukleolyse, wird versucht, durch die Injektion eines Enzyms in die Bandscheibe diese zum Schrumpfen zu bringen. Mit der Laser-Diskektomie wird ebenfalls versucht die Bandscheibe zu schrumpfen. Die letztgenannten Verfahren sind allerdings nur für eine begrenzte Patientengruppe ohne ausgeprägte neurologische Defizite anwendbar.

Lagerung

Die Patienten müssen im Anfangsstadium Bettruhe einhalten. Eine Rückenlagerung ohne Kopfkissen oder nur mit einem flachen Kissen ist empfehlenswert. Die Unterlage d.h. Bett oder Matratze, sollten hart sein. Ein Brett unter der Matratze kann hier helfen. Oft nimmt der Patient initial eine für ihn geeignete, schmerzarme und entlastende Position ein. Entlastend für die Muskulatur wird sich bei akuten lumbalen Vorfällen auch eine Stufenbettlagerung aus, bei den Knie- und Hüftgelenken gebeugt sind. Eine Knierolle bringt notfalls ebenso eine Entlastung. Unter Umständen kann eine Zervikalstütze (Halskrause) angelegt werden. Die Applikation lokaler Wärme führt zur Entspannung der betroffenen Areale und reduziert die Schmerzen. Fango oder eine stark ämisierende Salbe (Finalgon extra) können hier zu Anwendung kommen.

Bedeutung für den Patienten

Erkrankungen der Wirbelsäule und der Bandscheiben nehmen hauptsächlich in den wesentlichen Industrienationen in den letzten Jahren enorm zu. Wie bei allen Erkrankungen sind auch bestimmte Personen für Erkrankungen der Bandscheiben prädestiniert. Menschen mit Bandscheibenleiden in der Vorgeschichte, sonstigen Wirbelsäulenerkrankungen wir Morbus Scheuermann, der häufigsten Wirbelsäulenerkrankung im Jugendalter, oder Spondylolisthesis (Wirbelgleiten) sind besonders gefährdet. Diese Personengruppen sollten insbesondere ihren Arbeitsplatz sowie die ausserberuflichen Belastungen auch im sportlichen Bereich überprüfen, um evtl. Risikofaktoren zu minimieren.
 

Hilfsmittel zu Bandscheiben

 

THIEME's Pflege

 

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