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Bewegen mit Gehhilfen

Bewegen mit Gehhilfen

Gehhilfen dienen der Entlastung der unteren Extremität, der Sicherheit bei Frühmobilisation postoperativ und Gleichgewichts bei allgemeiner Unsicherheit und schlechtem Allgemeinzustand (z.B. Geriatrie). Bei der Versorgung der Patienten mit geeigneten Hilfsmitteln kann die Mitwirkung von Physio- bzw. Ergotherapeuten sinnvoll sein. 

Arten von Gehhilfen

Einstellen der Gehhilfen


Alle Gehhilfen müssen individuell der Körpergrösse und Schrittlänge des Patienten angepasst werden. Generell muss der Patient aufrecht gehen. Dabei ist darauf zu achten, dass er die Schulterblätter der besseren Stützkraft wegen an die Wirbelsäule nach hinten-unten zieht. Die Ellbogengelenke sind beim Stützen zu strecken.

 

Einstellen von Gehstöcken (Spazierstock)


Der Patient steht aufrecht in Schrittstellung, die Belastung liegt auf dem vorderen Bein, die Ellenbogengelenke sind gestreckt und die Schulter nicht hochgezogen. Die Unterarmstützen stehen in Schulterbreite neben dem vorderen Fuss in Höhe des Vorfusses. Die Unterarmführung sollte möglichst im oberen Drittel des Unterarms enden. Sie darf jedoch nie über das Ellenbogengelenk hinaus gehen.

 

Gangschulung mit Unterarmgehstützen (Krücken)


Je nachdem, ob ein Bein ganz oder teilweise belastet bzw. unterstützt werden soll, kann zwischen verschiedenen Gangarten gewählt werden. Gehen mit nur einer Unterarmgehstütze sollte gänzlich vermieden werden, da der Patient beim Abstützen allzu leicht den Oberkörper über die Gehhilfe verlagert. Diese Gewichtsverlagerung hat negative Auswirkungen auf die LWS, das Schultergelenk und die gesamte Statik. Folglich ist es sinnvoller, bei noch unsicherem Gangbild als Absicherung 1 oder 2 Gehstöcke zu benutzen. Einseitig genutzte Gehhilfen sind immer auf der nichtbetroffenen Seite einzustellen.
 
Drei-Punkte Gang
Dabei wird die Belastung nach Abgaben des Arztes reduziert. Der Drei-Punkte-Gang erlaubt ein ent- oder teil- sowie ein vollbelastendes Gehen. Die Belastung wird zuvor wiederholt auf einer Waage kontrolliert. Beide Beine stehen hierbei auf gleichem Niveau (z.B. Waage im Boden versenkt, zwei Waagen oder sonstige Ausgleichsmöglichkeiten).
 
Zwei-Punkte-Gang
Dieser wird zur teilweisen Entlastung eines oder beider Beine eingesetzt. Die Belastbarkeit des betroffenen Beines sollte annähernd das volle Körpergewicht betragen. Der Zwei-Punkte-Gang ist dem nachfolgend beschriebenen Vier-Punkte-Gang vorzuziehen, weil er ein flüssigeres Gangbild erlaubt. Es werden Stütze und diagonales Bein gleichzeitig vorgebracht, gefolgt von Gegenstütze und dem Gegenbein
 
Vier-Punkte-Gang
Er wird ebenfalls zur teilweisen Entlastung eines oder beider Beine eingesetzt. Das betroffene Bein sollte hierbei jedoch voll belastbar sein.


Treppensteigen mit Unterarmgehstützen – Treppe mit Geländer


Eine Unterarmgehstütze dient dem Stützen, die zweite wird mit dem Unterarmteil nach vorn in derselben Hand getragen.
Aufwärts: Die Hand am Geländer etwas vorziehen, das nicht betroffene Bein eine Stufe höher setzen, die Unterarmgehstütze und das betroffene Bein daneben setzen (bei Vollbelastung kann das Bein mit der Stütze eine Treppe höhergestellt werden).
Abwärts: Die Hand am Geländer etwas vorziehen, die Unterarmgehstütze und das betroffene Bein eine Stufe tiefer setzten, das nicht betroffene Bein daneben setzen (bei Vollbelastung kann das Bein mit der Stütze eine Treppe tiefer gestellt werden).
 

Treppensteigen mit Unterarmgehstützen – Treppe ohne Geländer


Aufwärts: Das nicht betroffene Bein eine Stufe höher setzen, das betroffene Bein mit beiden Stützen daneben setzen (bei Vollbelastung kann das Bein mit den Stützen eine Treppe höhergestellt werden.)
Abwärts: Beide Unterarmgehstützen und das betroffene Bein eine Stufe tiefer setzten, das nicht betroffene Bein daneben setzen (bei Vollbelastung kann das Bein mit den Stützen eine Treppe tiefer gestellt werden.)
 
THIEME's Pflege
 
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