Akute Bronchitis
Bei der akuten Bronchitis handelt es sich um eine Entzündung der Bronchialschleimhaut, die meist in Verbindung mit einer Entzündung der gesamten oberen Luftwege auftritt. Akute Entzündungen der Bronchien sind häufig und kommen vermehrt in den nasskalten Jahreszeiten vor. Solange es sich um einen Virusinfekt handelt ist der Husten meist ein trockener, schmerzhafter Reizhusten. Bei einer bakteriellen Superinfektion kommt es zu vermehrtem, teils, eitrigem Auswurf, der je nach Erreger in den Farben weiss-gelblich bis grau-grünlich variieren kann.
- Fieber selten über 39°
- Schmerzen hinter dem Brustbein
Infektiöse Bronchitis
Die infektiöse akute Bronchitis entsteht meist als Folge einer viralen Infektion der oberen Luftwege, die sich auf die Bronchien ausweitet. Im weiteren Verlauf der Erkrankung können sich zusätzlich Bakterien am entzündeten Bronchialgewebe ansiedeln (Sekundärinfektion). Bei immunsupprimierten Menschen kann eine akute Bronchitis auch durch Pilze ausgelöst werden.
Nichtinfektiöse Bronchitis
Eine nichtinfektiöse akute Bronchitis wird oft durch physikalische oder chemische Reize verursacht, wie z.B. starke Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen, Inhalation von Rauch, Russpartikeln, Ozon, Lösungsmittel- oder Säuredämpfen. Auch eine Linksherzinsuffizienz kann eine akute Bronchitis auslösen.
Komplikationen
Pneumonie, Fieberanstiegrespiratorische Insuffizienz (versagen der Sauerstoffversorgung)bei Patienten mit Asthma bronchiale evtl. häufigere und gravierende Anfälle als gewohnt.
Therapie bei Bronchitis
Bei sehr quälendem Reizhusten (z.B. nachts) Verabreichung hustendämpfender Medikamente (Antitussiva): Antitussiva hemmen den eigentlich sinnvollen Hustenreiz, deshalb sind sie nur sehr überlegt und nicht in Dauerkombination mit schleimlösenden Mitteln einzusetzen!Medikamentöse Unterstützung durch auswurffördernde Mittel wie z.B. NAC (Acetylcystein) oder Mucosolvan und evtl. Analgetika, falls der Patient das Abhusten wegen Schmerzen zu vermeiden sucht.
- Antibiotikagabe, nur bei bakterieller Sekundärinfektion
- Nikotinkarenz
Bedeutung für den Patienten
Eine akute Bronchitis heilt im Allgemeinen folgenlos aus. Dennoch stellt sie für den Betroffenen eine nicht unerhebliche Beeinträchtigung dar: Quälender husten, evtl. verbunden mit Schmerzen und Schlaflosigkeit sowie ein allgemeines Krankheitsgefühl können einen Menschen aus seinem gewohnten Lebensrhythmus bringen und ihn vorübergehend zu körperlicher Schonung mit Bettruhe zwingen. Dies kann für den Betroffenen einerseits eine unerwünschte Unterbrechung seines täglichen Lebens bedeuten und ihm evtl. schon lange geplante Aktivitäten unmöglich machen. Andererseits kann solch eine Krankheit aber auch als Möglichkeit genutzt werden, Abstand zum Alltag zu gewinnen und dem Körper die Erholungszeit zu bieten, die er offensichtlich verlangt.
Pflege- und Behandlungsplan einer Bronchitis
Der Patient mit akuter Bronchitis muss nicht stationär behandelt werden. Die meisten Menschen versuchen zunächst, sich mit allgemeinen gesundheitsfördernden Massnahmen zu helfen: Sie schonen sich körperlich, wenden Hausmittel an und besorgen sich rezeptfreie Medikamente aus der Apotheke. Falls nach einiger Zeit keine Besserung eintritt, wird in der Regel der Hausarzt aufgesucht, der geeignete Arzneimittel verordnet und bei Bedarf weitere gesundheitsfördernde Vorschläge macht, wie z.B. Bettruhe bei schwerem Krankheitsverlauf und bei Fieber. Pflegepersonen im häuslichen und stationären Pflegebereich werden mit dem Krankheitsbild meist erst konfrontiert, wenn ein Patient, der wegen anderer Erkrankungen behandelt wird, zusätzlich eine akute Bronchitis entwickelt. Die folgenden pflegerischen Massnahmen sind für stationäre und im häuslichen Bereich betreute Patienten geeignet.
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