Die Bezeichnung Epilepsie stammt aus dem Griechischen und bedeutet in etwa «Fallsucht». Es handelt sich dabei nicht um ein geschlossenes Krankheitsbild, sondern um eine Gruppe von verschiedenen anfallsartigen Symptomen, die durch plötzliche und exzessive Entladungen von Neuronen im Gehirn hervorgerufen werden.
Ursache
Insgesamt erleiden ca. 5% aller Menschen in ihrem Leben einen epileptischen Anfall. Als Epilepsie wird jedoch erst das wiederholte Auftreten von Anfällen bezeichnet. Bei etwa der Hälfte aller Epilepsien bleibt die Ursache ungeklärt, in der Regel handelt es sich jedoch um ein Zusammenspiel von inneren Faktoren und äusseren Schadensmechanismen. Eine besondere Disposition ist nur bei einem Teil der Epilepsiepatienten gegeben.
Liegt eine anlagebedingte Anfallsbereitschaft vor, wird von primärer Epilepsie gesprochen. Dennoch handelt es sich nicht um eine Erbkrankheit, da weitere Faktoren hinzukommen müssen, um Anfälle auszulösen, z.B. Alkoholkonsum, Schlafentzug, Fieber oder besondere Stresssituationen. Als Ursachen einer sekundären Epilepsie kommen hauptsächlich Schädel-Hirn-Verletzungen, Tumoren, Blutungen, Infarkte und Entzündungen im Bereich des Gehirns in Frage. Erkrankungen im Bereich des Gehirns in Frage. Erkrankungen des Gesamtorganismus, die mit zentralen Funktionsstörungen einhergehen (z.B. Hypoglykämie, Urämie, Intoxikationen sowie Entzugserscheinungen bei Alkohol- und Drogensucht), können ebenfalls epileptische Anfälle hervorrufen.
Therapie
Bei mehr als zwei Anfällen pro Jahr erfolgt eine Langzeittherapie mit Antiepileptika, durch die 60-70 % der Patienten anfallsfrei werden.
Bedeutung für den Patienten
Besonders das erste Auftreten eines epileptischen Anfalls erleben Betroffene als Schock. Die Frage nach den Ursachen löst Ängste aus, viele Betroffene befürchten, an einem Tumor zu leiden. Oft kann der Grund aber auch nicht befriedigend geklärt werden. All dies führt unter Umständen zu Verzweiflung und Veränderung, die der Betroffene sowohl gegen sich selbst richtet als auch gegen seine Umwelt, einschliesslich der ihn umgebenden medizinischen Personen. Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist das Schamgefühl des Patienten, das nicht nur dann eine Rolle spielt, wenn er während eines Anfalls Stuhl oder Urin verloren hat, sondern das auch durch gesellschaftliche Wertungen und Vorurteile bedingt ist. Zwar ist die Vorstellung, dass es sich bei Epilepsien um «Geisteskrankheiten» handelt, längst überholt, dennoch werden Epilepsiekranke und vor allem betroffene Kinder auch heute noch mit abwehrenden Reaktionen und stereotypen Vorstellungen ihrer Umwelt konfrontiert.
Besonders das erste Auftreten eines epileptischen Anfalls erleben Betroffene als Schock. Die Frage nach den Ursachen löst Ängste aus, viele Betroffene befürchten, an einem Tumor zu leiden. Oft kann der Grund aber auch nicht befriedigend geklärt werden. All dies führt unter Umständen zu Verzweiflung und Veränderung, die der Betroffene sowohl gegen sich selbst richtet als auch gegen seine Umwelt, einschliesslich der ihn umgebenden medizinischen Personen. Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist das Schamgefühl des Patienten, das nicht nur dann eine Rolle spielt, wenn er während eines Anfalls Stuhl oder Urin verloren hat, sondern das auch durch gesellschaftliche Wertungen und Vorurteile bedingt ist. Zwar ist die Vorstellung, dass es sich bei Epilepsien um «Geisteskrankheiten» handelt, längst überholt, dennoch werden Epilepsiekranke und vor allem betroffene Kinder auch heute noch mit abwehrenden Reaktionen und stereotypen Vorstellungen ihrer Umwelt konfrontiert.
Massnahmen während eines akuten epileptischen Anfalls
In der Regel handelt es sich bei einem epileptischen Anfall nicht um einen Notfall. Wichtigste Aufgabe der Pflegeperson ist in solchen Momenten, für die Sicherheit des Patienten zu sorgen. Kündigt sich bei einem Epilepsiekranken ein Anfall an (durch Vorwarnung des Patienten oder Vorzeichen, die individuell bekannt sind, z.B. starrer Blick), sollte er auf ein Bett oder Boden gelegt werden, um einen Sturz oder Verletzungen zu verhindern. Enge Kleidungsstücke (Gürtel) sind zu lockern.
Wenn die Krampfbewegungen abgeklungen sind und die tiefe, keuchende Atmung einsetzt, sollte der Patient in stabile Seitenlage gebracht werden, um das Aspirieren von Blut oder vermehrtem Speichelfluss zu verhindern. Bleiben Sie ruhig!
Auch in der Phase nach dem Erholungsschlaf des Patienten muss noch mit negativen Stimmungen gerechnet werden. Diese sollte die Pflegeperson ebenfalls ruhig und zurückhaltend begegnen, damit unnötige Spannungen sowohl für den Patienten als auch für die Pflegeperson vermieden werden.
Langfristige gesundheitsfördernde Massnahmen
Ist die Diagnose der Epilepsieerkrankung gestellt, bedeutet dies für die betroffenen Personen oft tiefgreifende Umstellungen ihrer Lebensgewohnheiten. Zahlreiche individuelle Probleme sind nun zu lösen; insbesondere charakterliche Auflösefaktoren wie Schlafmangel, Alkohol- und Drogenkonsum oder optische Reize, wie sie in Diskotheken Verwendung finden, müssen künftig zum Schutz vor weiteren Anfällen vermieden werden.
THIEME's Pflege