Ein Rollstuhl ist immer dann erforderlich, wenn ein Patient seine Gehfähigkeit teilweise oder vollständig verloren hat. Dies kann einerseits bedeuten, dass er vorübergehend für weitere Gehstrecken einen Rollstuhl benötigt, und andererseits, dass er z.B. infolge von Lähmungen oder Amputationen nie wieder selbstständig gehen und stehen kann. In jedem Fall muss der Rollstuhl individuell auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt werden. Hierzu sollten Physio- oder Ergotherapeuten bzw. Orthopädiemechaniker zu Rate gezogen werden.
Auswahlkriterien für eine Rollstuhl Abklärung
- Grössenverhältnisse des Patienten
- Art der Behinderung
- Einsatzbereich
Rollstuhlarten
- Standardrollstuhl
- Leichtgewichtrollstuhl
- Adoptiv-Rollstuhl (Aktiv-Rollstuhl)
- Elektrorollstuhl
- Multifunktionsrollstuhl (Pflegerollstuhl)
- Faltrollstuhl
- Starr-Rahmenrollstuhl
Grundregeln für den Umgang mit einem Rollstuhlfahrer
Der im Rollstuhl Sitzende hat einen anderen Blickwinkel als aufrechtstehende Menschen. Bei Gesprächen sollte sich auf Augenhöhe mit dem Rollstuhlfahrer begeben werden.
Die Hilfsperson sollte den Rollstuhl immer vor sich herschieben (Orientierung für den Parienten, Übersicht für die Hilfsperson).
Nur mit voll aufgepumpten Reifen lässt sich ein Rollstuhl gut schieben bzw. antreiben. (Darüber hinaus ist eine regelmässige Wartung des Rollstuhls sinnvoll.)
Im stehenden Zustand sollten die Bremsen immer angezogen sein. Bei Patienten mit grosser Immobilität muss auf ein Antidekubitussitzkissen geachtet werden.
Das Überwinden von Schwellen und Bordsteinkanten müssen geübt werden. Endweder den Bordstein vorwärts herunter, rückwärts hinauf oder vorwärts hinauf, rückwärts herunter.
Vor dem Kippen des Rollstuhls ist der Patient vorab zu informieren.
Muss der Rollstuhl über eine Treppe gehoben werden, ist darauf zu achten, dass nur an festen Rahmenteilen angefasst wird.
THIEME's Pflege