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Gelenkerkrankungen

Gelenkerkrankungen

Degenerative Gelenkerkrankungen

Sammelbegriff: Arthrose

Bei einer Arthrose handelt es sich um einen Gelenkverschleiss. Sie entsteht durch einen Knorpel schaden, für den es unterschiedlichste Ursachen gibt wie z.B. eine Abnutzung des Gelenks (altersbedingt oder durch Überbelastung), eine angeborene Fehlform oder -stellung, Unfälle, aber auch Stoffwechselerkrankungen.

Im Frühstadium einer Arthrose ist nur eine kleine Fläche an der Knorpeloberfläche betroffen. Je weiter der Knorpel beschädigt wird, desto stärker verdichtet sich der Knochen. Schliesslich sind sowohl der Knorpel als auch der Knochen dauerhaft geschädigt.

Mit der Zeit werden die Knochen immer dichter und härter. Bei vollständiger Zerstörung des Gelenkknorpels liegen sie frei und reiben direkt aufeinander. An den Rändern des betroffenen Gelenks bilden sich Randwülste und Zacken. Das Gelenk wird steif.
Die Folgen einer Arthrose reichen von leichten Bewegungseinschränkungen über Versteifungen und starke, anhaltende Schmerzen bis zu Verdickungen und Verformungen des Gelenks. Entzündungen sind an der Tagesordnung.

Vorbeugung von Arthrose 

Zur Vorbeugung von Arthrose empfiehlt es sich,

  • Übergewicht zu vermeiden
  • sich gesund und ausgewogen zu ernähren
  • für regelmässige leichte Bewegung zu sorgen
  • Kälte und Feuchtigkeit nach Möglichkeit zu meiden

Entzündliche Gelenkerkrankungen

Sammelbegriff: Arthritis

Die Medizin unterscheidet akute und chronische entzündliche Gelenkerkrankungen. Letztere gelten als unheilbar. Man kann lediglich vorbeugen oder eine Linderung erzielen. Ist ein Gelenk betroffen, spricht man von Monoarthritis; bei zwei oder drei betroffenen Gelenken von Oligoarthritis und bei mehr als drei betroffenen Gelenken von Polyarthritis.

Arthritis Gehstütze

Zu den Symptomen einer Arthritis gehören:

  • allgemeines Krankheitsgefühl
  • Bildung von Eiter (Gelenkempyem) oder Flüssigkeit im Gelenk (Gelenkerguss)
  • eingeschränkte Beweglichkeit (z.B. Morgensteifigkeit)
  • im Blut nachweisbare Rheumafaktoren
  • Rötungen
  • Schmerzen
  • Schwellungen
  • Überwärmung

Zu den akuten entzündlichen Gelenkerkrankungen zählen folgende Krankheiten:

Eitrige Arthritis

Plötzlich einsetzendes starkes Krankheitsgefühl mit Fieber, Schwellung, Rötung und Überwärmung sowie Eiteransammlung im Gelenk. Wird ausgelöst durch eine bakterielle Infektion, durch eine offene Wunde oder über die Blutbahn bei Krankheiten wie Mittelohrentzündung, Angina etc.
Lyme-Arthritis
Arthritis-Symptome vor allem im Kniegelenk. Die Lyme-Arthritis kommt selten vor. Sie wird ausgelöst durch Bakterien, die bis zu zwei Jahren nach einem Zeckenbiss z.B. das Kniegelenk befallen können.

Reaktive Arthritis

Arthritis-Symptome als Folge einer Infektionskrankheit. Wird ausgelöst durch Bakterien, Viren oder Parasiten.

Virusbedingte Arthritis 

Diese Form der Arthritis erscheint während oder nach Virusinfektionen wie z.B. Herpes, Hepatitis B, Influenza, Mumps, Röteln, Windpocken etc.

Rheumatisches Fieber 

Das rheumatische Fieber kommt nur noch selten vor. Es handelt sich um eine Entzündungsreaktion des Körpers, die 1 0 bis 20 Tage nach einer Mandel- oder Rachenentzündung auftreten kann. Es wird ausgelöst von Bakterien aus der Gruppe der Streptokokken.


Zu den chronisch-entzündlichen Formen von Gelenkerkrankungen gehören:

Arthritisformen, die durch Autoimmunerkrankungen aus-gelöst werden. Erkrankungen, bei denen der Organismus aufgrund einer Fehl-steuerung sich selbst bekämpft, wie zum Beispiel Allergien oder Schilddrüsenentzündungen, können Gelenkentzündungen mit sich bringen.

Enteropathische Arthritis

Diese Form von Arthritis ist eine Autoimmunerkrankung und tritt hauptsächlich bei Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa auf.

Psoriasis-Arthritis

Bei ca. 5 % der Schuppenflechte-Patienten entzünden sich die Innenhäute der Gelenke. Diese Entzündungen können mit oder auch unabhängig von den Hautveränderungen auftreten. Am häufigsten betroffen sind die kleinen Gelenke von Händen und Füssen.

Morbus Bechterew

Eine entzündlich-rheumatische Erkrankung, die die Wirbelsäule und das lleosakralgelenk befällt. Die Krankheit schreitet langsam voran, bringt zunehmend Bewegungseinschränkungen mit sich und führt auf Dauer zur Krümmung der Wirbelsäule. Auch können einzelne oder mehrere Gelenke vollständig versteifen. Als Ursache vermuten Mediziner ein gestörtes Wechselspiel zwischen genetischen Anlagen und Umwelteinflüssen, das schliesslich zu einer krankhaften Immunreaktion des Körpers führt. In der Folge sind die Wirbelsäule und das lleosakralgelenk chronisch entzündet.

Rheumatoide Arthritis

(chronische Polyarthritis) Die häufigste entzündliche Form der rheumatischen Erkrankungen. Aufgrund einer Fehlsteuerung greift die körpereigene Abwehr die eigenen Gelenke an und zerstört sie. Typische Symptome der rheumatoiden Arthritis sind nächtliche und morgendliche Schmerzen der Fingergelenke sowie eine Morgensteifigkeit dieser Gelenke, die länger als eine Stunde anhält. Meist sind spiegelbildlich die gleichen Gelenke an beiden Händen betroffen. In der Folge kommt es zum Befall weiterer Gelenke, zu Gelenksverformungen und seltener zu Organbeteiligungen. Die Ursachen für die rheumatoide Arthritis sind noch nicht vollständig geklärt. Mediziner vermuten eine genetische Veranlagung.

Wichtigste Ursachen für chronisch-entzündliche Gelenkerkrankungen sind:

  • Autoimmunerkrankungen
    Eine Entgleisung der Immunabwehr. Das körpereigene Abwehrsystem bekämpft nicht eindringende Bakterien, sondern den eigenen Organismus.
  • Infektionen
    Eindringen von Krankheitserregern (Bakterien, Viren,
    Parasiten, Pilzen etc.) in den Körper durch z.B.
    Berührung (Kontaktinfektion)
    Einatmung (lnhalationsinfektion, Tröpfcheninfektion)
    Insektenstiche
    den Mund (Schmier- und Nahrungsinfektion)
  • Wunden (Wundinfektion)
    Die Erreger vermehren sich im Körper und lösen eine Immunreaktion aus.
  • Gelenkverschleiss (Arthrose)
  • Stoffwechselerkrankungen wie z.B.
    • Diabetes
    • Gicht
    • Störungen der Schilddrüsenfunktion

Bei Erkrankungen des Stoffwechsels lagern sich im Gelenk Schlacken ab, die der Körper nicht oder nur sehr langsam abbauen kann.

Vorbeugung von Gelenkentzündungen

Eine basische Ernährung, die arm an Eiweiss und Harnsäure ist, kann Gelenkentzündungen vorbeugen. Bei Verzicht auf Alkohol, Milchprodukte, Weissmehl und Zucker entstehen kaum Schlacken, die sich im Körper ablagern und krank machen können.

(Broschüre: Gesunde Gelenke, Ellen Heidböhmer)

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