Viele Menschen hegen den Wunsch im Alter möglichst lange Zuhause wohnen bleiben zu können. In einer Umfrage des Bundesamtes für Statistik im Jahr 2018 wird dies verdeutlicht, denn nur 4 % aller Seniorinnen und Senioren wohnen in einem Alters- und Pflegeheim oder in einer Spitaleinrichtung. Von den verbliebenen 96 %, die Zuhause wohnen, teilen sich 56% die Wohnung oder das Haus mit ihrem Partner und 32 % hausen alleine. (bfs.ch, 2018). Damit das Wohnen Zuhause möglichst lange angenehm und unbeschwert verläuft, können unterschiedliche Hilfsmittel zum Einsatz kommen.
Barrierefreiheit für weniger Sturzunfälle
Die häufigste Ursache für einen Unfall im Alter sind Stürze. Diese sind oft Treppenstufen, Türschwellen oder Badewannenränder zu verschulden. Denn all diese Alltäglichen Aufgaben, wie das Treppengehen oder das Baden, können durch die schwindende Kraft oder Wahrnehmung im Alter Hindernisse darstellen.
Um die Wohnung oder das Haus altersgerecht umzugestalten, können Treppenlifte oder Rampen zum Einsatz kommen. Bei wenigen Stufen im Innen- oder Aussenbereich bietet sich eine Rampe als gute Lösung an, um beispielsweise mit dem Rollator überall hindernisfrei hinzukommen. Auch Türschwellen sind als Stolpergefahr einzustufen und erschweren die Nutzung des Rollators, hierfür bieten sich Türschwellenrampen an. Um die Sturzgefahr noch weiter zu minimieren, können für längere Treppenabschnitte vor oder im Haus mit oder ohne Kurven Treppenlifte Hilfestellung leisten.
Das Badezimmer verbirgt ebenfalls einige Gefahrenquellen. Vielen älteren Personen fällt es nicht mehr leicht von der Toilette aufzustehen. Für diesen Fall gibt es Toilettensitzerhöhungen oder Haltegriffe, die an der Wand angebracht werden können. Auch beim Duschen kann das lange Stehen kräfteraubend sein, dafür können Badewannendrehsitze, Duschstühle oder Duschhocker unterstützen. Um in die hohe Badewanne zu gelangen und ohne Sturz herauszukommen, kann ein Badewannenlift verwendet werden.
Sich sicher fühlen mit Notrufsystemen
Wie schon erwähnt wohnen einige Seniorinnen und Senioren allein. Damit Stürze oder allgemeine Beschwerden aufgrund von Unwohlsein nicht unbemerkt bleiben und schnell Hilfe verlangt werden kann, gibt es verschiedene Notrufsysteme.
In Form einer Armbanduhr oder Halskette, kann ein Notrufknopf getragen und in einer Notsituation betätigt werden. Bei den einen Systemen wird nach dem Auslösen des Knopfes ein Alarm bei den Angehörigen ausgelöst. Bei anderen wiederum werden gewünschte Telefonnummern, darunter beispielsweise eine 24-Stunden Notrufzentrale, gewählt. Personen im Alter wie auch deren Familie können sich durch den Einsatz einer Notrufuhr sicherer fühlen und schnell Hilfe erhalten.
Förderung der Mobilität zur Verringerung der Einsamkeit
Die Einsamkeit ist ebenfalls ein Begleiter vieler älterer Personen. Dies kann unterschiedliche Gründe haben. Vor allem aber ist die fehlende Mobilität, um sich mit Vertrauten zu treffen, und viele schon verstorbene Personen im Umfeld, wie der Partner oder Freunde eine Ursache der Einsamkeit. Zudem können Altersbeschwerden, wie beispielsweise der Hörverlust ein Grund sein, weshalb man nicht mehr telefoniert oder sich im Restaurant trifft. (Mitendrin, 2015) Es gibt einige Entwicklungen, die jedoch der Vereinsamung in gewissen Massen gegenwirken können.
Zum einen gibt es unterschiedliche Möglichkeiten im Alter trotz nicht vorhandenem Führerschein mobil zu bleiben. Das Elektromobil oder Seniorenfahrzeug ist beispielsweise eine gute Lösung. Mit diesem Fahrzeug gelingt es von der Haustüre bis zum gewünschten Ziel ohne Probleme hinzufahren. Für einen Spaziergang im freien oder bei der Nutzung des Öffentlichen Verkehrs bietet ein Rollator zusätzliche Sicherheit beim Gehen.
Ausserdem können wir alle einem Familienmitglied oder einem Freund eine Freude bereiten, wenn wir sie regelmässig anrufen.
Quelle: Mettler, Res (2015). Einsamkeit im Alter. Mitendrin, das Magazin der Spitex Bern, (3/15), S. 6-9.