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Parkinson

Parkinson

Ein Engländer James Parkinson lieferte im Jahre 1817 die erste systematische Beschreibung eines bereits seit der Antike bekannten Krankheitsbildes. Zu seinen Ehren ging es schliesslich als Parkinson-Erkrankung (Morbus Parkinson) in die medizinische Geschichte ein. Es handelt sich um keine einheitliche Krankheit, sondern um einen Komplex von Symptomen, der verschiedene Ursachen haben kann. Korrekter ist daher die Bezeichnung Parkinson Syndrom (Schüttellähmung).

Häufigkeit und Ursachen von Parkinson

Das Parkinson-Syntrom gehört zu den häufigsten neurologischen Krankheitsbildern. Frauen und Männer sind in etwa gleich betroffen. Die jährliche Zahl der Neuerkrankungen (Inzidenz) liegt bei etwa 15 pro 100 000 Einwohner. Da die Erkrankungshäufigkeit mit steigendem Alter anwächst, geht man bei zunehmender durchschnittlicher Lebenserwartung auch von einer künftigen Steigung der Parkinson-Erkrankungen aus. 

Der Auslöser für das Parkinson-Syndrom ist eine Fehlfunktion eines bestimmten, im oberen Hirnstamm gelegenen Systems von Nervenzellen, das aufgrund seines Aussehens als "Substantia nigra" bezeichnet wird. Die betreffenden Zellen produzieren Dopamin, eine Überträgersubstanz, die über weitere Nervenzellen an die Graue Substanz beider Hirnhälften des Grosshirns weitergeleitet wird. Dort ist Dopamin offenbar notwendig, um einen adäquaten Einsatz und Ablauf von willkürlichen und unwillkürlichen Bewegungsfolgen zu gewährleisten. Ist die Dopaminzufuhr gestört, entwickeln sich allmählich motorische Störungen. 

Diagnostik: Habe ich Parkinson?

Die Diagnose eines Parkinson-Syndroms kann nur durch das gemeinsame Auftreten der beiden beschriebenen Leitsymptome getroffen werden. Eine eingehende neurologische Untersuchung und Anamneseerhebung kann die Diagnose untersützten.

Drei Hauptymptome

  1. Rigor: Erhöhte Muskelspannung (Tonus), Steifigkeit mit Schmerzen, betrifft den ganzen Körper.
  2. Ruhezittern (Tremor): Finger bewegen sich ständig wie beim „Münzenzählen“, Zittern verstärkt sich mit zunehmender psychischer Anspannung.
  3. Bradykynese (Bewegungsverlangsamung): Insgesamt deutlich verlangsamte Bewegungsabläufe, zusammen mit Rigor zeigt sich eine nach vorne gebeugte Körperhaltung und ein ausdrucksloses Gesicht (Maskengesicht aufgrund eingeschränkter Mimik).

Begleitsymptome

  • Depressive Verstimmungen
  • Verlagsamung psychischer Vorgänge
  • Erhöhung des Speichelflusses sowie der Schweiss- und Talgsekretion: die fettige, glänzende Gesichtshaut des Patienten wird auch als "Salbengesicht" bezeichnet
  • Obstipationsprobleme und Blasenfunktionsstörungen

Therapie: Kann die Krankheit behandelt werden?

Durch die medikamentöse Therapie wird versucht, das fehlende Dopamin zu ersetzen. Das Fortschreiten des Krankheitsbildes lässt sich zwar nicht gänzlich aufhalten, jedoch meist günstig beeinflussen. Häufig kann eine Besserung über viele Jahre erreicht werden, bevor der Erkrankte wieder ein Beschwerdebild wie zu Beginn der Erkrankung erreicht. 

Morbus Parkinson und seine 5 Phasen

Stadium 1: Das frühe Stadium, auch als "nicht-dyskinesisches" oder "prädyskinesisches" Stadium bezeichnet, ist gekennzeichnet durch leichte Symptome insbesondere das Muskelzittern (Tremor) beginnt und eine leichte Veränderung der Körperhaltung wird sichtbar. Oft setzen diese Symptome zuerst nur in einer Körperhälfte ein. Diese Krankheitsanzeichen sind unangenehm, aber hindern noch nicht im Alltag. Im späteren Verlauf des ersten Stadiums wechseln die Symptome auch auf die andere Seite.

Stadium 2: Beim mittleren Stadium, auch als "dyskinesisches" oder "motorisches" Stadium genannt, ist die beidseitige Beeinträchtigung nun sichtbar. Weiter verändern sich die Körperhaltung und der Gang negativ, dies zeigt sich durch die Verlangsamung der Bewegungen, Schwierigkeiten beim Aufstehen oder der Muskelsteifheit. Die Krankheit schränkt den Alltag bedingt ein, da mehr Zeit benötigt wird.

Stadium 3: Im fortgeschrittenen Stadium, auch als "schwer dyskinesisches" oder "postdyskinesisches" bezeichnet, tritt zu den bestehenden verstärkten Symptomen der Verlust des Gleichgewichts auf. Die Ausprägung der Krankheitsanzeichen erschweren die Bewältigung von alltäglichen Aufgaben massgeblich.

Stadium 4: Das sehr fortgeschrittene Stadium wird auch als "endstadium" angesehen. In dieser Phase ist die erkrankte Person für viele Aktivitäten des täglichen Lebens auf Hilfe angewiesen. Die Symptome verstärken sich beispielsweise die Muskelsteifheit, die Schüttelbewegungen sowie die Schmerzen nehmen zu. Das Stehen ist allein noch möglich. Beim Bewegen hingegen wird jedoch ein Hilfsmittel oder helfende Person benötigt.

Stadium 5: Das letzte Stadium, die palliative Phase, geht mit einer signifikanten Beeinträchtigung der Lebensqualität einher. Besonders die Steifheit in den Beinen beeinträchtigt das Leben, da das Stehen oder Gehen nicht mehr möglich ist. In diesem Stadium können zusätzlich Halluzinationen sowie Demenz eintreten. Ausserdem sind die erkrankten Personen auf eine Vollzeitbetreuung angewiesen.

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