Schlaganfall ist ein Oberbegriff für verschiedene Gehirnerkrankungen. Unter einem Schlaganfall versteht man eine plötzlich auftretende Störung der Durchblutung im Gehirn. Je nach Ursache wird vereinfacht zwischen zwei Formen unterschieden:
Beim "hämorrhagischen" Infarkt platzt ein zum Gehirn führendes Blutgefäss plötzlich, wodurch eine Blutung im Gehirn verursacht wird.
Beim "ischämischen" Schlaganfall, der ca. 80% der Krankheitsfälle ausmacht, sind die Blutgefässe verstopft, beispielsweise durch ein verschlepptes Blutgerinnsel, was zu einer Minderdurchblutung (Mangeldurchblutung) des Gehirns führt.
Rund 20% der Schlaganfall-Patienten sterben innerhalb von 4 Wochen, über 37% innerhalb eines Jahres. Damit ist der Schlaganfall nach Krebs- und Herzerkrankungen die dritthäufigste Todesursache.
Bei rund der Hälfte der überlebenden Schlaganfall-Patienten ist ein Jahr nach der Erkrankung eine dauerhafte Behinderung festzustellen, so dass sie auf fremde Hilfe angewiesen sind. Der Schlaganfall ist damit ein Hauptgrund für die Pflegebedürftigkeit im Erwachsenenalter.
Aufgrund der älter werdenden Gesellschaft ist zu erwarten, dass die Zahl der Schlaganfall-Erkrankten in den nächsten Jahrzenten drastisch ansteigt. Ein Schlaganfall kann jeden treffen - egal ob Säugling oder Greis - die Wahrscheinlichkeit steigt aber mit dem Alter, die meisten Schlaganfälle treten jenseits des 60. Lebensjahr auf.
Ursachen eines Schlaganfalls
Neben dem Alter und einer möglichen genetischen Veranlagung (Vererbung) gibt es einige wichtige Risikofaktoren als Ursache, die beeinflusst werden können: Bluthochdruck, hoher Alkoholkonsum, mangelnde Bewegung, Übergewicht, Herzkrankheiten, Diabetes.
Anzeichen eines Schlaganfalls können zum Beispiel sein:
- Plötzliche einseitige Lähmung oder Kraftminderung ohne andere Ursache, insbesondere im Arm und/oder Bein.
- Einseitiges Taubheitsgefühl in Arm, Bein, im Gesichtsbereich, einseitig herabhängender Mundwinkel, Lähmung einer Gesichtshälfte.
- Sehstörungen
- Sprechstörungen
- Verminderte Ausdrucksfähigkeit
- Verständnisstörungen
- Plötzlich auftretende Gleichgewichtsstörungen und Schwindel
- Bewusstlosigkeit
- Starke Kopfschmerzen
Folgen eines Schlaganfalls
Die häufigsten Folgen eines Schlaganfalls sind neben einseitigen Lähmungen und Taubheitsgefühlen insbesondere der Arme und Beine, Sehstörungen, Sprechstörungen, Schluckstörungen, Gleichgewichtsstörungen und Schwindel sowie Bewusstseins- und Wahrnehmungsstörungen. Aufgrund dieser Einschränkungen und der Schädigung des Gehirns selbst, ist etwa bei der Hälfte der Erkrankten mit depressiven Syndromen wie Antriebslosigkeit und starken Stimmungstief zu rechnen.
Rehabilitation nach dem Schlaganfall
Nach der erfolgreichen Behandlung eines Schlaganfalls gilt es den Patienten wieder für den Alltag fit zu machen. In der Regel geschieht dies durch umfangreiche Rehabilitationsmassnahmen. U.a. helfen Physiotherapeuten durch intensives Training, Lähmungen und Fehlhaltungen zu verbessern und zu beseitigen und die Patienten dadurch wieder mobiler und beweglicher zu machen. Logopäden kümmern sich um die Zurücklangung der Sprache.
THIEME's Pflege