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Sehbehinderung | Blindheit

Sehbehinderung | Blindheit

Die Sehschärfe lässt sich objektiv messen. Dabei entspricht ein Wert von 1,0 der normalen Sehschärfe, bei einem Wert von 0,0 besteht Blindheit. Zwischen diesen Werten wir die Sehkraft in Zehntelschritten ausgedrückt. Eine totale Erblindung (Amaurose) im medizinischen Sinn liegt vor, wenn infolge des Ausfalls sämtlicher optischer Funktionen jegliche Lichtempfindung aufgehoben ist. In der täglichen Praxis sind neben der messbaren Sehschärfe mehrere Kriterien für die Art und den Grad der Sehbehinderung ausschlaggebend.


Da der frühkindliche Entwicklungsprozess der Sehfähigkeit in einzelnen Schritten verläuft, wird vermutet, dass diese Schrittfolge bei einem Verlust der visuellen Wahrnehmungsfähigkeit (z.B. durch degenerative Prozesse) ebenfalls von Bedeutung ist. Die Entwicklung der Sehfähigkeit beginnt mit der Hell-Dunkel-Wahrnehmung, Wahrnehmung von Umrissen auf kurze Distanz, gefolgt von der Beobachtung der Umgebung. Danach folgen das Erkennen von scharfen Konturen und Farbtönen sowie Differenzierung von Grösse und Form, verbunden mit der endgültigen Entwicklung der Farbwahrnehmung. Bei der Beurteilung von Patienten mit beginnender Sehschwäche sollten diese Entwicklungsschritte beachtet werden.
Die Ursache für eine Erblindung oder ausgeprägte Sehschwäche sind vielfältig. Altersbedingte Abbauprozesse, Erkrankungen der Netzhaut und der Sehnerven, Traumata oder Tumorerkrankungen können die Sehleistung beeinträchtigen. Auch Allgemeinerkrankungen oder Infektionen frühen unter Umständen zu einer Sehschwäche.

Hilfsmittel

 

Sehbehinderte im Pflegealltag


Die anfängliche Unsicherheit, die jeder in einer ihm unbekannten Situation spürt, wird beim Blinden durch das Nichtsehen der fremden Umgebung noch verstärkt. Er fühlt sich hilflos und ängstlich. Viele Dinge, die für sehende Menschen selbstverständlich sind, können für Sehbehinderte manchmal unüberwindliche Hindernisse darstellen.
Oberstes Gebot für die Pflegeperson sollte sein, Geduld und Zeit aufzubringen. Ein Rundgang durch das Patientenzimmer und die wichtigsten Räume der Station erleichtert das Zurechtfinden in der fremden Umgebung. Zudem sollten alle Teammitglieder vorgestellt werden. Hilfreich ist das Kennzeichnen der Tür des Patientenzimmers mit einem tastbaren Gegenstand. Mögliche Begleitpersonen des Patienten sind mit einzubeziehen. Bei Bedarf sollten Informationen wiederholt werden, eine Überhäufung ist jedoch zu vermeiden.

THIEME's Pflege

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